Wissenschaftler und Botaniker brauchten sehr lange, um die Existenz der Karnivoren anzuerkennen, denn die Tatsache, dass Pflanzen Tiere fressen, stellte alle damaligen Erkenntnisse auf den Kopf und war schlichtweg undenkbar.
Die ersten wissenschaftlichen Beweise der Existenz fleischfressender Pflanzen stammen aus dem Jahre 1875 und wurden von dem Freidenker Charles Darwin schriftlich dokumentiert.
Heute werden weltweit über 1000 verschiedene Arten gezählt. Umweltbedingungen und Menschenhand haben bereits vielen Arten ihren Lebensraum genommen, so dass einige Spezies ausgerottet wurden; doch zum Glück werden auch heute immer wieder neue Arten entdeckt.
Fleischfressende Pflanzen kommen auf allen Kontinenten vor, außer in der Antarktis. Die natürlichen Herkunftsgebiete bieten den Karnivoren Lebensbedingungen, die sich sehr stark von einander unterscheiden. So haben einige Arten ihren Standort vorzugsweise im Wasser, andere gedeihen besser in der heißen Tropenregion, und wieder andere bevorzugen Biotope und Feuchtgebiete.
Karnivoren haben die Fähigkeit entwickelt, sich an extreme Lebensbedingungen anzupassen. Dazu setzen sie ihre Fangtentakel ein, mit denen sie Kleinstlebewesen erbeuten und deren Nährstoffe für ihr Wachstum verwerten. So sind sie nicht ausschließlich auf Nährstoffe aus dem Erdreich angewiesen.
Fleischfressende Pflanzen können im Torfmoor, in sauren Gewässern und sogar auf trockenen Sandböden wachsen. In schwer zugänglichen Gebieten entwickelten sich Aufsitzerpflanzen (Epiphyten), die auf anderen Pflanzen wachsen, um dem Sonnenlicht näher zu sein.